Jahresprogramm 2024
Historie

Historie

Im Februar 1873 notiert sich Alfred Krupp: „Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein (...).“ Auf diesen Zusammenhang von unternehmerischem Handeln und sozialer Verantwortung bezieht sich sein Urenkel Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, als er am 1. April 1967 vor den Jubilaren des Unternehmens seinen lang gereiften und sorgfältig vorbereiteten Entschluss bekannt gibt, die Firma Krupp über eine Stiftung in eine Kapitalgesellschaft umzuwandeln. Die Stiftung soll Ausdruck der dem Gemeinwohl verpflichteten Tradition des Hauses Krupp sein.

Im September 1966 verfasst Alfried Krupp sein Testament und errichtet darin eine rechtsfähige, gemeinnützige Stiftung, die er als Alleinerbin seines gesamten Privat- und Firmenvermögens einsetzt. Mit seinem Tod am 30. Juli 1967 tritt das Testament in Kraft. Die Firma Krupp wird in die Kapitalgesellschaft „Fried. Krupp GmbH“ umgewandelt, deren sämtliche Geschäftsanteile bei der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung liegen. Die Stiftung nimmt am 1. Januar 1968 ihre Tätigkeit auf.

Satzungsgemäß hat die Stiftung die Aufgabe, bei der Verwaltung ihres Vermögens „im Geiste des Stifters und seiner Vorfahren darauf zu achten, dass die Einheit dieses Unternehmens möglichst gewahrt und seine weitere Entwicklung gefördert wird“. Mit den ihr zufließenden Mitteln dient sie „unmittelbar gemeinnützigen Zwecken“. Heute ist die Stiftung die größte Einzelaktionärin der thyssenkrupp AG.

Berthold Beitz

Prägende Persönlichkeit für die Arbeit der Stiftung war der 1913 in Vorpommern geborene Berthold Beitz. Nach dem Krieg machte er in Hamburg zunächst Karriere in der Versicherungswirtschaft, bis ihn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach im November 1953 als seinen persönlichen Generalbevollmächtigten nach Essen holte. Mit dem Tod von Alfried Krupp am 30. Juli 1967 fiel ihm die Aufgabe des Ersten Testamentsvollstreckers zu. Er vollzog die testamentarisch verfügte Überführung von Krupps Vermögen in die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und war bis zu seinem Tode am 30. Juli 2013 Vorsitzender des Stiftungskuratoriums.

Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen ragt die Ehrung als „Gerechter unter den Völkern“ der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel heraus, die er gemeinsam mit seiner Frau Else Beitz für die Rettung hunderter jüdischer Menschen während des Zweiten Weltkrieges in Boryslaw/Polen erhielt.