Historisches Archiv Krupp stellt 60.000 digitalisierte Fotografien der Krupp-Werksfotografie online
Essen, 9. Dezember 2025 – Das Historische Archiv Krupp stellt rund 60.000 Fotografien der Krupp-Werksfotografie aus dem Zeitraum von 1945 bis 1960 online. Auf dem Portal archive.nrw.de sind sie nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die Aufnahmen stammen aus einem Bestand, der insgesamt 600.000 Motive aus den Nachkriegsjahren bis 1999 umfasst.
Bestand Werksfotografie nach 1945
Das Historische Archiv Krupp verwahrt insgesamt mehr als 2,5 Mio. Fotografien. Sie gehen zurück bis in die 1840er-Jahre und stammen aus dem Bestand der Familie Krupp und vorrangig dem früheren Krupp-Konzern. Der sogenannte Bestand „F 4“ beinhaltet alle Aufnahmen, die die Fotografen und Fotografinnen der Firma Krupp in dem Zeitraum von 1945 bis 1999 gemacht haben: insgesamt rund 600.000 Motive auf rund 100.000 Negativfilmstreifen. Dieser immense Fundus wurde mit Fördermitteln aus dem Programm „Neustart Kultur“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien im Digitalprogramm „WissensWandel“ systematisch digitalisiert und wird jetzt Schritt für Schritt online gestellt.
Einzigartige Quelle für Unternehmens-, Wirtschafts- und Fotografiegeschichte
Die Bildinhalte sind vielfältig: Betriebsanlagen, Produkte und Beschäftigte, weltweite Aktivitäten der Firma Krupp, Messen und Ausstellungen sowie Einrichtungen der betrieblichen Sozialpolitik sind ebenso dokumentiert wie Besuche nationaler und internationaler Politiker, Staatsoberhäupter, Unternehmer, Wissenschaftler und Künstler in der Villa Hügel, dem Wohnsitz der Familie Krupp. Die Fotografien erlauben damit einen tiefen Einblick in die Geschichte und Kommunikationsstrategie des Krupp-Konzerns sowie in wirtschaftliche und politische Verflechtungen in der Bundesrepublik Deutschland – insbesondere in den Aufbau- und Wirtschaftswunderjahren. Auch aktuelle Forschungsdiskurse finden mit Aspekten wie Postkolonialismus, sozialen Fragen oder Geschlechterperspektiven Anknüpfungspunkte. Zudem handelt es sich um eine bedeutende Quelle zur Erforschung der Fotografiegeschichte: Arbeitsweisen der Werksfotografen, serielle Verfahren und unternehmensinterne Motivsauswahl lassen sich anhand des Materials nachvollziehen.
Digitaler Zugang und Beitrag zur Bestandserhaltung
Bislang konnten die Aufnahmen nur persönlich im Historischen Archiv Krupp in Essen eingesehen werden. Voraussetzung für das Onlinestellen der ersten 60.000 Motive war eine zeitintensive Überarbeitung der zunächst lediglich vorliegenden unvollständigen und fehlerhaften Verzeichnung, die auf zeitgenössischen Angaben der Fotografen basierte. Diese Erschließung wurde korrigiert und ergänzt. Geprüft wurden auch personen- oder urheberrechtliche Faktoren. Mit der Onlinestellung ist nun ein niedrigschwelliger Zugang für alle Interessierten möglich. Gleichzeitig entlastet die digitale Sicherung die sensiblen Originale und trägt so zur Bestandserhaltung bei.
Das Online-Angebot wird laufend erweitert und ist verfügbar auf: www.archive.nrw.de/historisches-archiv-krupp/60000-bilder-krupp-geschichte-auf-dem-archivportal
Partner und Förderer


Historisches Archiv Krupp
1905 gegründet, ist das Historische Archiv Krupp das älteste deutsche Wirtschaftsarchiv und eine der bedeutendsten Einrichtungen seiner Art. Es verwahrt die Überlieferung der Familie Krupp und ihres Unternehmens – eine Überlieferung, die vielfach mit den großen Themen der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts verknüpft ist. Das Archiv übernimmt kontinuierlich Quellen, erschließt sie systematisch, sorgt für ihren Erhalt und ihre Vermittlung in die Öffentlichkeit. Die Bestände – rund zehn Regalkilometer – werden von Forscher*innen aus aller Welt genutzt. Ein bedeutender Teil der Bestände umfasst 2,5 Mio. Fotografien. Eigentümerin ist die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung fördert seit 1968 Menschen und Projekte in Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport und hat sich dafür bisher mit rund 700 Mio. € engagiert. Als größte Aktionärin der heutigen thyssenkrupp AG verwendet die Stiftung die ihr aus ihrer Unternehmensbeteiligung zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Zwecke und verfolgt das Ziel, neue Entwicklungen anzuregen sowie zu Kreativität zu ermutigen.
Kontakt
Barbara Wolf
Leiterin Kommunikation, strategische Entwicklung, Transformation
Mobil: +49 (0)162 49 51 225
E-Mail: wolf@krupp-stiftung.de