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Julian Stingele mit Alfried Krupp-Förderpreis 2018 ausgezeichnet

Biochemiker der Ludwig-Maximilians-Universität München erforscht Reparaturmechanismen geschädigter Erbsubstanz. Stiftung betont in ihrem 50. Jubiläumsjahr Rolle als Ankeraktionärin von thyssenkrupp

Essen, 22. November 2018. – Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hat den Münchener Hochschullehrer Julian Stingele mit ihrem Förderpreis ausgezeichnet. Unter den 41 Nach­wuchswissen­schaftlerinnen und -wissenschaftlern, die in diesem Jahr für den Preis vor­geschlagen wurden, war der Biochemiker Stingele mit seinen 34 Jahren der jüngste. Mit seinen bisherigen Forschungsarbeiten beeindruckte er das Kuratorium und den Wissen­schaftlichen Beirat der Stif­tung außerordentlich und wurde einstimmig als Preisträger 2018 ausgewählt. Am Donnerstag nahm er die mit 1 Mio. € dotierte Auszeichnung aus der Hand der nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen in der Villa Hügel entgegen.

 

Zentrales Thema von Julian Stingeles Forschung ist die „Repara­tur“ geschädigter Erbsubstanz. Bereits seine frühen Forschungs­arbeiten wurden in der Biomedizin als bahnbrechend und rich­tungsweisend für die Krebs- und Alternsforschung betrachtet. Seine Forschungsansätze eröffnen der Wissenschaft umfang­reiche Möglich­keiten für die Entwicklung neuartiger Therapie­ansätze in der Medizin.

 

Prof. Dr. Ursula Gather, die Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung, stellte angesichts des 50-jährigen Bestehens der Organisation fest, dass die Stiftung eine langfristige, von Besonnenheit geleitete Ankeraktionärin von thyssenkrupp ist, die stets die Weiterentwicklung des Unternehmens gefördert hat. Der Stiftung liegt – damals wie heute – das Wohl des Unternehmens, dessen Wettbewerbsfähigkeit und der Erhalt zukunftsfähiger Arbeitsplätze am Herzen. Mit Blick auf die geplante Teilung des Unternehmens hob Gather hervor, dass es schon immer viele Wandlungen vollzogen habe: Käufe, Verkäufe und Fusionen hat es in den letzten Jahrzehnten einige gegeben. Gather sagte: „Niemand kann eine Bestandsgarantie für ein Unternehmen in seiner aktuellen Struktur geben. Man kann sich aber dafür einsetzen, dass kurzfristige Spekulationen auf Rendite nicht das durch langjährige Arbeit Erreichte zerstören.“

 

 

Über den Preisträger

 

Julian Stingele, in Stuttgart aufgewachsen, studierte Biologie an der Universität Konstanz. Bereits als Doktorand befasste er sich am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried vier Jahre lang intensiv mit der Frage, wie geschädigte Erbsubstanz von körpereigenen Mechanismen repariert wird, und was passiert, wenn diese natürlichen Reparaturmechanismen versagen. Anfang 2015 wurde er mit diesen Arbeiten an der LMU München mit der Bestnote „summa cum laude“ promoviert. Als Post­doktorand trieb er sein Forschungsgebiet zwei Jahre lang am renommierten Francis Crick Institute in London voran. Im Oktober 2017 über­nahm er die Professur für Zelluläre Biochemie am Gen­zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

 

 

Über den Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer

 

Der Alfried Krupp-Förderpreis wird seit 1986 jährlich für Nach­wuchs­wissenschaftler ausgeschrieben, die in den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften eine Erstprofessur an einer deutschen Hoch­schule innehaben. Er gehört zu den am höchsten dotierten Preisen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und wurde bisher an 38 heraus­ragende Nachwuchsforscherinnen
und -forscher vergeben.

 

Die mit 1 Mio. € dotierte Auszeichnung soll die Preisträger wäh­rend eines Zeitraums von fünf Jahren in die Lage versetzen, sich unabhän­gig von öffentlichen Geldern ein verbessertes Arbeits­umfeld zu schaffen und ihre Arbeit in Forschung und Lehre voranzutreiben.

 

 

Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

 

Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist das Ver­mächtnis von Dr.-Ing. E. h. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, dem letzten per­sönlichen Inhaber der Firma Fried. Krupp. Mit seinem Tod am 30. Juli 1967 und Dank des Erbverzichts seines Sohnes Arndt von Bohlen und Halbach ging sein Vermögen auf die Stiftung über.

 

Die Stiftung ist als Aktionärin mit rund 21 Prozent an der thyssenkrupp AG beteiligt. Sie hat insbesondere die Aufgabe, die ihr aus ihrer Unternehmens­beteiligung zuflie­ßenden Erträge für gemeinnützige Zwecke in den Bereichen Wissenschaft, Er­ziehung und Bildung, Gesundheitswesen, Sport und Kultur zu verwenden. Seit Auf­nahme ihrer Tätigkeit im Jahre 1968 hat sie hierfür rund 665 Mio. € bewilligt.