Neue Publikation über Industriefotografie des „Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation“ 1927-1945 erschienen
400 bisher unveröffentlichte Fotos des Krupp-Archivs zeichnen Geschichte der Industriefotografie nach
Essen, 27. November 2025 – „Mehr als Industriefotografie. Aufnahmen der Fotografen des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation, 1927–1945“ heißt ein neues Buch, das aus den Beständen des Historischen Archivs Krupp schöpft. Der Autor, Prof. Dr. Ralf Stremmel, Leiter des Archivs, beleuchtet darin die bislang wenig erforschte Gattung der Industriefotografie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die für die Publikation ausgewählten rund 400 Fotografien dokumentieren nicht nur unternehmensspezifische Themen wie Produkte, Werkshallen und Maschinen, sondern auch Alltag, Politik und Kultur der Zeit: Feste, Sportwettkämpfe, NSDAP-Kundgebungen, Wohnverhältnisse oder Gesundheitspflege, auch die Ereignisse im Zweiten Weltkrieg wurden eingefangen und machen die Bilder zu zeitgeschichtlichen Zeugen zwischen Demokratie und Diktatur. Nicht zuletzt die Portraits der Beschäftigten faszinieren bis heute.
Der Bochumer Verein, der Ende der 1950er-Jahre im Krupp-Konzern aufging, richtete ein besonderes Augenmerk auf die Fotografie und schuf eine imposante Überlieferung. Aus den Jahren zwischen 1927 und 1945 haben sich rund 52.000 Aufnahmen erhalten. Sie werden heute im Historischen Archiv Krupp bewahrt und stellen eine der bedeutendsten Sammlungen ihrer Art dar, auch weil dazu qualitativ herausragende Motive gehören. Die Werksfotografie fand Anschluss an moderne Entwicklungen des Mediums: Dynamik, Abstraktion und überraschende Perspektiven, Momentaufnahmen und sorgfältige Inszenierungen machen die Werksfotografie zu einer Chronistin der Stadt Bochum, der Region und weit darüber hinaus.
Ralf Stremmel blickt auf die fotografischen Strategien, die Entstehungsbedingungen der Aufnahmen ebenso wie auf ihre Verwendung und ordnet die Bilder aus verschiedenen Perspektiven ein. Der Band schließt an die 2017 erschienene Publikation „Industrie und Fotografie“ an und bietet einen Ausgangspunkt für weitere Forschungen.
Publikation
Ralf Stremmel, Mehr als Industriefotografie. Aufnahmen der Fotografen des „Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation“, 1927–1945
ISBN 978-3-402-25115-7
Erscheinungsjahr: 2025
Verlag: Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Münster
Umfang: 304 Seiten mit rund 400 Abbildungen
Preis: 34,80 Euro
Historisches Archiv Krupp
1905 gegründet, ist das Historische Archiv Krupp das älteste deutsche Wirtschaftsarchiv und eine der bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art. Es verwahrt die Überlieferung der Familie Krupp und ihres Unternehmens – eine Überlieferung, die vielfach mit den großen Themen der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts verknüpft ist. Das Archiv übernimmt kontinuierlich Quellen, erschließt sie systematisch, sorgt für ihren Erhalt und ihre Vermittlung in die Öffentlichkeit. Die Bestände – rund zehn Regalkilometer – werden von Forscherinnen und Forschern aus aller Welt genutzt. Mit Publikationen und der Historischen Ausstellung Krupp fördert das Archiv die geschichtliche Bildung. Eigentümerin ist die Krupp-Stiftung.
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung fördert seit 1968 Menschen und Projekte in Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport und hat sich dafür bisher mit rund 700 Mio. € engagiert. Als größte Aktionärin der heutigen thyssenkrupp AG verwendet die Stiftung die ihr aus ihrer Unternehmensbeteiligung zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Zwecke und verfolgt das Ziel, neue Entwicklungen anzuregen sowie zu Kreativität zu ermutigen.
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