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Aktuelles Experimentalphysikerin Monika Aidelsburger erhält den mit 1 Mio. € dotierten Alfried Krupp-Förderpreis 2021
Prof. Dr. Monika Aidelsburger ©LMU
Prof. Dr. Monika Aidelsburger | © LMU

Experimentalphysikerin Monika Aidelsburger erhält den mit 1 Mio. € dotierten Alfried Krupp-Förderpreis 2021

Die Experimentalphysikerin Prof. Dr. Monika Aidelsburger wird Trägerin des Alfried Krupp-Förderpreises 2021 – eine der bedeu­tends­ten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Die 33-jährige Aidelsburger ist seit 2019 Professorin für künstliche Quanten­materie an der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und damit die jüngste Professorin der Universität. Dem Auswahl­gremium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hatten insgesamt 89 Kandidatinnen- und Kandida­ten­­vorschläge von Universitäten und Forschungsein­rich­tun­gen aus ganz Deutschland vorgelegen. Der Alfried Krupp-Förder­preis ist mit 1 Mio. € dotiert. Bei der Verausgabung dieser Mittel für ihre Forschung in den kommenden fünf Jahren genießt die Preisträgerin größt­mög­liche Freiheit.

Der Schwerpunkt der Forschung von Monika Aidelsburger liegt auf der Quantensimulation und der experimentellen Untersuchung soge­nannter ultrakalter Quantengase in optischen Gittern. In Festkörpern ist die Messung von Hall-Ablenkungen, die durch das Anlegen eines magnetischen Feldes entstehen, Standard. Bringt man diese Festkörper in einen Bereich, in dem Quantenphänomene eine Rolle spielen, können faszinierende topologische Zustände entstehen, deren Eigenschaften wir bis heute nicht genau verstehen. Aidelsburger hat eine innovative Methode realisiert, die es ermöglicht, diese Phänomene im Labor mit ultrakalten Atomen zu simulieren, um so neue Einblicke in die exoti­schen Eigenschaften topologischer Materie zu gewinnen. Damit können insbesondere fundamentale Konzepte untersucht werden, die bisher als rein theoretische, nicht direkt beobachtbare Phänomene galten. Im Moment arbeitet Aidelsburger an der Entwicklung einer neuen Platt­form, die die Quanten­simulation mit ultrakalten Atomen auf Phäno­mene aus dem Bereich der Quantenelektrodynamik und Teilchenphysik erweitern soll. Für Fachkollegen gehört Monika Aidelsburger zur Welt­spitze der Quantenphysik: Ihre wissenschaftlichen Arbeiten wurden bislang sowohl in internationalen Fachzeit­schriften publiziert als auch rund 5.500 Mal zitiert. Neben ihrer Forschung und Lehre an der LMU, ist sie als Expertin und Mentorin auf internationalen Konferenzen aktiv.

Prof. Dr. Monika Aidelsburger
Prof. Dr. Monika Aidelsburger (33), geboren in Aichach, studierte Physik und wurde 2015 mit „summa cum laude“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert. Nach zwei weiteren Jahren als Post­doktorandin in München, am MPI für Quantenoptik (MPQ) in Garching und am Collège de France in Paris, übernahm sie die Leitung einiger Forschungsgruppen am Lehrstuhl für Quantenoptik von Prof. Immanuel Bloch an der LMU. Seit 2019 hat sie dort eine W2-Professur für Synthetische Quantenmaterie inne.

Die Arbeit von Monika Aidelsburger ist bereits mit hochrangigen Förderungen und Auszeichnungen gewürdigt worden, darunter „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrates (2018) und Marie Curie Forschungs­stipendium der Europäischen Union (2016). Sie ist u.a. Mitglied der internationalen Datenbank exzellenter Wissenschaftlerinnen „AcademiaNet“, der American Physical Society und der Deutschen Physikalischen Gemeinschaft.

Alfried Krupp-Förderpreis
Der Alfried Krupp-Förderpreis wird seit 1986 jährlich für Nachwuchs­wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ausgeschrieben, die in den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften eine Erstprofessur an einer deutschen Hoch­schule innehaben. Er gehört zu den am höchsten dotierten Preisen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und wurde bisher an 40 heraus­ragende Forscherinnen und Forscher vergeben. Die mit 1 Mio. € dotierte Auszeichnung verschafft den Preisträger­innen und Preisträgern Freiheit in Forschung und Lehre: Während eines Zeit­raums von fünf Jahren können sie sich flexibel und unabhän­gig ein optimales Arbeitsumfeld schaffen und ihre wissenschaftliche Arbeit vorantreiben.