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Alexander Szameit erhält Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer 2017

Rostocker Physiker forscht auf dem Gebiet der Experimentellen Festkörperoptik

Essen, 27. Juni 2017. – Der Physiker Alexander Szameit wird Träger des Alfried Krupp-Förderpreises für junge Hochschullehrer 2017. Er lehrt seit Dezember 2016 an der Universität Rostock als Professor für Experimentelle Festkörperoptik. Der Alfried Krupp-Förderpreis ist mit 1 Mio. € dotiert und ermöglicht es dem Preisträger, seine Forschungen in den kommenden fünf Jahren unabhängig von öffentlichen Mitteln voranzutreiben. Den Auswahlgremien der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hatten insgesamt 42 Kandidatenvorschläge von Universitäten und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland vorgelegen.

 

„Auch in diesem Jahr geht der Alfried Krupp-Förderpreis wieder an einen herausragenden Wissenschaftler der jungen Generation“, sagte Ursula Gather, die Kuratoriumsvorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. „Herr Szameit hat das Kuratorium mit den außergewöhnlichen Forschungserfolgen beeindruckt, die er in seiner noch jungen Laufbahn bereits erzielt hat. Wir sind überzeugt, dass er die Möglichkeiten des Förderpreises auch in der Zukunft nutzen wird, um in seinem Fachgebiet zu neuen Erkenntnissen zu gelangen“.

 

Der Schwerpunkt der Forschung von Alexander Szameit ist die Aus­breitung von Licht in künstlichen, strukturierten Medien. Er geht dabei jedoch weit über die Grenzen der „klassischen“ Optik hinaus und lässt sich bei der Erarbeitung seiner Forschungsideen von beinahe allen Teil­gebieten der Physik inspirieren. Dazu gehören unter anderem die Physik der festen Körper, die Teilchenphysik, die Quantenmechanik, die Atomphysik und sogar die Kosmologie. Die Grundlage seiner Arbeit ist dabei eine neuartige experimentelle Plattform, die er und seine Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter zur Blüte entwickelt haben: die „photo­nischen Wellenleitergitter“. Diese erlauben im Labormaßstab die experimentelle Simulation verschiedener physikalischer Prozesse mittels optischer Methoden, insbesondere auch solcher Prozesse, die labortechnisch mit keiner anderen experimentellen Methode untersucht werden können.

 

Namhafte Fachkollegen zählen die Arbeiten von Alexander Szameit „zum Feinsten, was kürzlich in der modernen Optik erarbeitet wurde“. Sein tiefgehendes Verständnis theoretischer Grundlagen und sein be­eindruckendes experimentelles Geschick erlaubten ihm nicht nur, praxis­orientierte Entwicklungen voranzutreiben, sondern auch sehr grund­legende Fragen der Physik aufzugreifen und experimentell zu über­prüfen. Dies hat er beispielsweise 2013 mit einer aufsehen­erregenden Arbeit demonstriert, in der er mit seinem Team erstmals den experi­mentellen Nachweis für theoretische Erkenntnisse der beiden Physik-Nobelpreisträger von 2016, Duncan Haldane und David Thouless, erbrachte.

 

Zur Person: Alexander Szameit

 

Alexander Szameit (38), gebürtiger Hallenser, studierte Physik an der Martin-Luther-Universität Halle und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2007 wurde er in Jena „summa cum laude“ promoviert; 2015 habilitierte er sich mit einer Arbeit zum Thema „Dirac-Dynamik in photonischen Wellenleitergittern“. Auslandsaufenthalte führten ihn während seiner Studien- und Postdoktorandenzeit nach Hawaii, Australien und Israel. Zurückgekehrt an die Universität in Jena, über­nahm er 2011 eine Juniorprofessur für diamant- und kohlenstoff­basierte optische Systeme. Seit Ende 2016 ist er Inhaber einer W3-Professur für Experimentelle Festkörperoptik an der Universität Rostock.

 

Szameit hat bereits zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen er­halten, so 2009 den Promotionspreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und kurz darauf ein Postdoktoranden-Stipendium der Leopoldina – Deutsche Akademie der Naturwissenschaften. Die zwei renommiertesten Auszeichnungen seiner bisherigen Laufbahn waren zum einen der „Rudolph-Kaiser-Preis“ für experimentelle Physik im Jahre 2014 und die „Adolph-Lomb-Medaille“ der „Optical Society of America“ im Jahre 2013, die seit mehr als 70 Jahren für Nachwuchs­wissenschaftler in den optischen Wissenschaften vergeben wird. Szameit war der erste deutsche Nachwuchsforscher überhaupt, dem diese Ehrung zuteilwurde.

 

Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Alexander Szameit, Universität Rostock, Institut für Physik
Telefon: +49 (0)381 498-6790
E-Mail: alexander.szameit@uni-rostock.de

 

Ein Foto des Preisträgers können Sie unter akf@krupp-stiftung.de oder
Telefon: +49 (0)201 188-4809 anfordern oder auf www.krupp-stiftung.de/presse herunterladen.

 

 

Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer

 

Der Alfried Krupp-Förderpreis wird seit 1986 jährlich für Nachwuchs­wissenschaftler ausgeschrieben, die in den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften eine Erstprofessur an einer deutschen Hoch­schule innehaben. Er gehört zu den am höchsten dotierten Preisen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und wurde bisher an 36 herausragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher vergeben.

 

Die mit 1 Mio. € dotierte Auszeichnung soll die Preisträger während eines Zeitraums von fünf Jahren in die Lage versetzen, sich unabhän­gig von öffentlichen Geldern ein verbessertes Arbeitsumfeld zu schaffen und ihre Arbeit in Forschung und Lehre voranzutreiben.