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Krupp-Stiftung verlängert Engagement in der Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Kinder- und Jugendsport

Nach erfolgreichem Pilotprojekt wird die Initiative mit zehn weiteren Essener Sportvereinen fortgesetzt

Essen, 21. April 2023 – Gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung starteten im März 2022 zehn Essener Sportvereine unter der Federführung des Essener Sportbundes e.V. (ESPO) das Pilotprojekt „Vorsorgen. Erkennen. Handeln – Essener Sportvereine gegen sexualisierte Gewalt“. Beim heutigen Pressegespräch in der Villa Hügel haben die Projektteilnehmenden eine positive Bilanz gezogen: Das Projekt hat den Vereinen den Initialanstoß gegeben, um sich mit dem Thema strukturiert zu beschäftigen. Besonders hervorgehoben wurde auch der Netzwerkgedanke des Projekts. Aufgrund der positiven Rückmeldungen setzt die Krupp-Stiftung ihr Engagement mit zehn neuen Vereinen fort. Ziel der der Initiative gegen sexualisierte Gewalt im Kinder- und Jugendsport ist es, die Mitwirkenden in Sportvereinen für das Thema zu sensibilisieren und Strukturen im Verein zu schaffen, die helfen, Übergriffe zu verhindern. Die Krupp-Stiftung fördert jeden teilnehmenden Verein mit 3.000 €.

 

Die öffentliche Wahrnehmung des Themas „Sexualisierte Gewalt“ hat in den letzten Jahren zugenommen und längst auch den Sport erreicht. Die Haltung der Sportvereine ist eindeutig: Kein Verein duldet sexualisierte Gewalt. Oftmals fehlt es jedoch in den Vereinen an Strukturen und Wissen, wie man mit dieser Thematik umgehen soll. Trainer*innen und Übungsleiter*innen stellen wichtige Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche dar, denen sie sich mit ihren Sorgen und Problemen anvertrauen. Allerdings können Sie auch Täter*innen sein. Das macht eine differenzierte Aufmerksamkeitskultur in Sportvereinen notwendig, die Transparenz, Schutz und Sicherheit bietet. Darüber hinaus sind Handlungskonzepte zur Prävention und Intervention notwendig.

 

Das Thema wird sowohl durch das neue NRW-Landeskinderschutz­gesetz als auch die Kampagne des Landessportbundes gegen sexualisierte Gewalt im Sport in Nordrhein-Westfalen bereits aufge-griffen. Das Projekt der Krupp-Stiftung setzt an dieser Stelle an und spricht die Vereine, die in Größe und Ausrichtung sehr heterogen sind, mit maßgeschneiderten Angeboten an.

 

„Unser Projekt ermöglicht den Vereinen, mit individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Zugängen und intensiven Austausch­formaten, eine klare Haltung ebenso wie Strukturen im Verein zu etablieren, die Übergriffen vorbeugen und Kinder schützen sollen. Insbesondere die Kinderperspektive soll im Rahmen der Fortsetzung noch stärker berücksichtigt werden“, so Prof. Ursula Gather, Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung.

 

Im Rahmen des Pilotprojekts der Krupp-Stiftung wurden die Vereine geschult, begleitet und unterstützt: Fortbildungen vermittelten Wissen und regelmäßige Netzwerktreffen boten die Möglichkeit zum Erfahrungs­­­austausch zu Themen wie Ehrenkodex, Satzungs­erweiterung oder Leitlinien für die Einstellung von Mitarbeitenden. Die teil­nehmen­den Vereine – darunter DJK Adler Union Essen‐Frintrop e.V., DJK Franz Sales Haus e.V., DJK SG Altenessen e.V., DJK TUS Essen‐ Holsterhausen 1921 e.V., ETUF e.V., Judo‐Kampfgemeinschaft Essen e.V., MTG Horst 1881 e.V., Schwimmverein Steele 1911 e.V. und TVG Steele 1863 e.V. – sollten in die Lage versetzt werden, sexualisierter Gewalt im Sportverein vorzubeugen, diese zu erkennen und im Sinne der Betroffenen handlungsfähig zu werden.

 

Jörg Ludwig, 1. Vorsitzender der Märkischen Turngemeinde Horst 1881 e.V., stellt die Relevanz des regelmäßigen Erfahrungsaustauschs zwischen den teilnehmenden Vereinen heraus: „Der Aufbau und die Integration eines Präventionsprogramms gegen sexualisierte Gewalt im Kinder- und Jugendsport ist eine komplexe Aufgabe. Daher ist es zum einen entscheidend, klare Kommunikationswege innerhalb des Vereins zu etablieren, zum anderen hilft der Austausch mit „Mitstreiter*innen“ dabei, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.“

 

Jochen Sander, 1. Vorsitzender des Essener Sportbundes e.V. betont: „Die Vielzahl an Zugängen und Maßnahmen ist sehr groß – die bereits bestehenden Initiativen zeigen das deutlich. Das Projekt der Krupp-Stiftung zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus: Es kann sich im Sinne eines agilen Projekts neuen Rahmen­bedingungen und Anforderungen der Vereine immer wieder anpassen.“

 

Mit der Projektfortsetzung spricht die Krupp-Stiftung erneut Essener Sportvereine an. „Interessierte Vereine können sich beim Essener Sportbund e.V. melden. Sie werden aktiv von uns begleitet, ein strukturiertes Präventionsprogramm aufzubauen. Dabei setzen wir den Dialog mit den Vereinen aus dem Pilotprojekt im Sinne eines wertvollen Erfahrungsaustausches fort“, sagt Petra Fischer vom ESPO, die das Modellprojekt federführend geleitet hat.

 

 

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung fördert seit 1968 Menschen und Projekte in Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport und hat sich dafür bisher mit 680 Mio. € engagiert. Als größte Aktionärin der thyssenkrupp AG verwendet die Stiftung die ihr aus ihrer Unternehmensbeteiligung zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Zwecke. Mit ihrer Arbeit setzt sie Akzente in der Wissenschafts- und Hochschulentwicklung, sie möchte zur Völkerverständigung beitragen und die Ausbil­dung junger Generationen verbessern.


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Barbara Wolf
Leiterin Kommunikation
Telefon: +49 (0)201 188-4809
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