Wirtschaftspublizistische Vereinigung feiert 75-jähriges Jubiläum – Panel mit Prof. Gather
Am Mittwochabend wurde das 75-jährige Bestehen der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung (WPV) mit einer Grundsatzrede des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst gewürdigt. Wüst hob die zentrale Rolle der Wirtschaftsmedien hervor und warnte gleichzeitig vor einem zunehmenden Vertrauensverlust in den Staat, der durch Ereignisse wie den Anschlag in Solingen und den Wahlerfolg der rechtsextremen AfD verstärkt wird. Er forderte verstärkte Maßnahmen zur Stärkung der inneren Sicherheit und Bildung. Zudem betonte er die Verantwortung der Medien, durch fundierte Berichterstattung zur Einordnung und zum Verständnis beizutragen, um Populisten und Extremisten keinen Raum zu geben.
E.on-Chef Leonhard Birnbaum, Michael Vassiliadis, Chef der Gewerkschaft IGBCE, und Ursula Gather, Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung, diskutierten im Anschluss über Medien und Wirtschaft. Moderiert wurde das Panel von Carsten Knop, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Diskussionsteilnehmer betonten die Bedeutung eines sachlichen und offenen Streits für den demokratischen Fortschritt und die Zukunft von Unternehmen. Sowohl die Gewerkschaften als auch die Unternehmensseite seien gefordert, schwierige Entscheidungen zu verhandeln. Thematisiert wurde auch die Tendenz zur Personalisierung, die Sachfragen oftmals überlagere ebenso wie die Rolle der Medien für die Wirtschaftsbildung von jungen Menschen.
Die WPV wurde 1949 von 25 Journalisten aus der Region Rhein-Ruhr in Essen-Kettwig gegründet. In den ersten Jahren war sie in Essen ansässig und siedelte Mitte der 1950er Jahre nach Düsseldorf über. Heute zählt die WPV über 180 Mitglieder und ist eine der größten Vereinigungen ihrer Art in Deutschland. In den Räumen des Industrieclubs treffen seit Jahrzehnten Journalisten und Firmensprecher auf namhafte Gäste aus Wirtschaft und Politik.