Biochemiker Lucas T. Jae erhält den mit 1 Mio. € dotierten Alfried Krupp-Förderpreis 2022
Der Biochemiker Prof. Dr. Lucas T. Jae wird Träger des Alfried Krupp-Förderpreises 2022 – eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Der 37-jährige Wissenschaftler ist seit 2019 Professor für funktionelle Genomik an der Fakultät für Biochemie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Der Alfried Krupp-Förderpreis ist mit 1 Mio. € dotiert. Bei der Verausgabung dieser Mittel für ihre Forschung in den kommenden fünf Jahren genießt der Preisträger größtmögliche Freiheit.
„Wir freuen uns sehr, mit Lucas T. Jae einen exzellenten Wissenschaftler der Biochemie für den diesjährigen Alfried Krupp-Förderpreis auszuzeichnen“, so Prof. Ursula Gather, die Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung. „Das Entschlüsseln von zellulären Prozessen ist die Grundlage für die Weiterentwicklung unseres Wissens über Krankheiten. Lucas T. Jae sind in seiner jungen Karriere bereits bahnbrechende Entdeckungen auf dem Gebiet gelungen. Mit einem visionären Ansatz verfolgt er das Ziel, die Grundlagen für neue therapeutische Ansätze bei unheilbaren Krankheiten zu finden. Die Krupp-Stiftung begleitet ihn mit dem Alfried Krupp-Förderpreis auf diesem Weg.“
Mithilfe eines einzigartigen Screening-Systems untersucht er die Rolle von Mitochondrien in menschlichen Krankheitsprozessen. Mitochondrien sind Zellorganellen, die als „Kraftwerke der Zellen“ gelten. Durch ihre Schlüsselrolle im Stoffwechsel führen mitochondriale Defekte zu schweren, meist unheilbaren Erkrankungen im Menschen wie beispielsweise einer Reihe von erblichen Stoffwechselstörungen und Myopathien, sowie altersbedingten Leiden aus den Bereichen Neurodegeneration und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Modellen sind mitochondriale Stressprozesse gut abbildbar, im Menschen jedoch weitestgehend unverstanden. Jaes Forschung konzentriert sich darauf, die genetischen und molekularen Grundlagen mitochondrialer Funktion im gesunden und gestörten Zustand zu kartieren und deren Wechselwirkungen aufzudecken. Das Ziel ist, neue Ansatzpunkte für zukünftige Therapien menschlicher Krankheiten zu finden, die auf eine gestörte Mitochondrienfunktion zurückzuführen sind.
Der Alfried Krupp-Förderpreis wird seit 1986 jährlich für Nachwuchswissenschaftler*innen ausgeschrieben, die in den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften eine Erstprofessur an einer deutschen Hochschule innehaben. Er gehört zu den am höchsten dotierten Preisen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und wurde bisher an 41 herausragende Forscher*innen vergeben.