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Krupp-Stiftung präsentiert Ergebnisse des „Vierten Deutschen Kinder- und Jugendsportberichts“ – Kinder- und Jugendsport im Spannungsfeld von Digitalisierung, Leistungsdenken und Gefährdungs­potenzialen

Essen, 29. Oktober 2020 Dass Sport und eine gesunde Entwicklung in einem Zusammenhang stehen, ist allgemein bekannt – aber wie steht es wirklich um diesen Zusammen­hang im Kindes- und Jugendalter? Durch welche gesell­schaft­lichen Entwicklungen verändert sich die sportliche Betätigung von Kindern und Jugendlichen? Welchen Einfluss haben hierbei medial vermittelte Körper­normen und wie wirkt sich die Digitalisierung auf das Bewegungsverhalten aus? Welche gesundheitlichen Risiken sind mit steigender Inaktivität verbunden und welches Potenzial birgt Bewegung für Kinder und Jugendliche? Diesen und weiteren Fragen geht der heute veröffentliche „Vierte Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht“ nach, der von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (Krupp-Stiftung) initiiert und in der Villa Hügel vorgestellt wurde. Ziel des 430-seitigen Berichts ist es, zentrale Aspekte und den gegenwärtigen Wissensstand zur sportlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zusammenzufassen. Auf dieser Basis werden sowohl Forschungslücken ausfindig gemacht als auch Handlungsempfehlungen für Politik, Verbände, Vereine, Schulen sowie Eltern formuliert.

 

Erarbeitet wurde der Bericht von 18 Arbeitsgruppen von Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Sportwissenschaft, wie Sportmedizin, -management sowie Sportpädagogik, -soziologie und Ernährungswissenschaft unter der Leitung von Prof. Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule Köln. Der heute im Beisein des Parlamentarischen Staatsekretärs beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Stephan Mayer und des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Alfons Hörmann vorgestellte Bericht widmet sich drei Kernthemen: dem Einfluss von Sport auf die körperliche und psychische Gesundheit, der Rolle von Leistung in der sportlichen Entwicklung sowie verschiedenen gesellschaft­lichen Einflussfaktoren wie der Wertebildung, die im Zusammenhang mit dem Thema Sport stehen.

 

Die Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung Prof. Ursula Gather kommentiert den Bericht wie folgt: „Seit mehr als 50 Jahren gibt die Krupp-Stiftung mit ihren Förderprojekten Anregungen zur Weiterentwicklung in die Gesellschaft. Der Kinder- und Jugendsportbericht ist dabei eines unserer wichtigsten Projekte. Er rückt die Bedeutung von Sport, Spiel und Bewegung für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in den Fokus und macht auf den derzeitigen Handlungsbedarf aufmerksam.“

 

Dr. Thomas Kempf, Mitglied des Vorstandes der Krupp-Stiftung unterstreicht: „Der Sport ist tief in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen verankert. Wer also Kinder- und Jugendsport fördert, fördert immer mehr als nur Kinder- und Jugendsport.“

 

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Stephan Mayer sagte: „Auch der „Vierte Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht“ ist ein wertvoller Ratgeber für die sportpolitische Arbeit der Bundesregierung. Der Bericht formuliert die Hausaufgaben des Kinder- und Jugendsports für Bund, Länder, Verbände, Vereine und Schulen. Es ist wichtig, über den Kinder- und Jugendsport nicht allein unter dem Gesichtspunkt der COVID-19-Pandemie zu diskutieren. Der Bericht zeigt viele Aufgaben, die unabhängig von der aktuellen Krise sind und in den Fokus der sportpolitischen Debatte gehören. Das werde ich mit ganzer Tatkraft unterstützen.“

 

DOSB-Präsident Alfons Hörmann erklärt: „Der Bericht beschreibt eindrücklich die weltweit wachsende Bewegungs­armut und betont zugleich die Bedeutung von Bewegung und Sport in Kindheit und Jugend für die Gesundheit. Aber Sport ist noch mehr: Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Sportverein ist gelebte Wertever­mittlung. In SPORTDEUTSCHLAND lernen Kinder die Anerkennung von Regeln, Teamplay, den Umgang mit Sieg und Niederlage, Fairness und soziales Miteinander.“

 

Prof. Christoph Breuer, Leiter des Herausgeberteams des Berichts, betonte im Rahmen der Veröffentlichung: „Sport und Bewegung von Kindern ist weniger eine Frage des Wollens oder Könnens – sondern eher eine Frage der elterlichen Erziehung und Prägung. 80 Prozent der Jugendlichen bewegen sich weniger als von der WHO empfohlen, besonders betroffen sind Mädchen. Das sind Erkenntnisse, die Handlung erfordern.“