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thyssenkrupp AG

thyssenkrupp AG

thyssenkrupp ist eine international aufgestellte Unternehmensgruppe im MDAX, die aus weitgehend selbstständigen Industrie-und Technologiegeschäften mit über 100.000 Mitarbeitenden besteht. Unter der Dachmarke thyssenkrupp schafft die Unternehmensgruppe mit innovativen Produkten, Technologien und Dienstleistungen langfristig Wert und trägt zu einem besseren Leben künftiger Generationen bei. Aktuell befindet sich das Unternehmen inmitten eines umfassenden Transformationsprozesses. Größte Aktionärin der thyssenkrupp AG ist die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung mit 20,93 Prozent. Sie verwendet die ihr zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Projekte.

Entstehungsgeschichte

Friedrich Krupp (1787-1826), Mitglied einer alten Essener Kaufmannsfamilie, gründet am 20. November 1811 mit zwei Teilhabern eine Fabrik zur Herstellung von Gussstahl nach englischen Qualitätsmaßstäben und den daraus angefertigten Produkten. Seit 1816 stellt er, inzwischen Alleininhaber, hochwertigen Gussstahl her und verarbeitet ihn zu Gerberwerkzeugen, Münzstempeln und Walzenrohlingen. Nach seinem frühen Tod führt die Witwe, Therese Krupp (1790 – 1850), mit zunächst wenigen Arbeitern den kleinen Betrieb weiter, unterstützt von ihrem damals 14-jährigen ältesten Sohn Alfred (1812-1887). Seit 1850 gelingt es Alfred Krupp, inzwischen Alleininhaber, den Betrieb zu einem bedeutenden Unternehmen der Stahlindustrie auszubauen. 1875 bestimmt Krupp drei aufeinander gelegte Radreifen zu seinem dann weltbekannt gewordenen Firmenzeichen. Friedrich Alfred Krupp (1854-1902), der einzige Sohn, setzt den Ausbau des Unternehmens zu einem horizontal und vertikal gegliederten Konzern fort. Bertha Krupp (1886-1957), die ältere Tochter von Friedrich Alfred Krupp, ist nach dessen Tod Alleinerbin des Unternehmens. Dieses wird gemäß testamentarischer Empfehlung 1903 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Dabei bleiben die Aktien, bis auf gesetzlich vorgeschriebene vier Stück, im Besitz der Erbin. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (1870-1950) ist nach seiner Heirat mit Bertha Krupp seit Ende 1906 stellvertretender Vorsitzender, von 1909 bis 1943 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Fried. Krupp AG. Ende 1943 wird die Fried. Krupp AG wieder in eine Einzelfirma umgewandelt und auf den ältesten Sohn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach (1907-1967) übertragen. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach beruft Ende 1953 Berthold Beitz (1913 – 2013) zu seinem persönlichen Generalbevollmächtigten. Im Juli 1967 stirbt Alfried Krupp von Bohlen und Halbach. In Ausführung seines Testaments überführt nach dem Erbverzicht seines Sohnes Arndt (1938 – 1986) die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung als Erbin das Unternehmen in die Fried. Krupp GmbH, die am 2. Januar 1968 in das Handelsregister eingetragen wird. Aus dem Konzern ausgegliedert werden 1969 die Kohlebergwerke und in die Ruhrkohle AG eingebracht. In den folgenden Jahren baut man alle Unternehmensbereiche gezielt aus. In der Zeit von 1980 bis 1983 wird die Fried. Krupp GmbH durch Ausgliederung aller operativen Aktivitäten zu einer reinen Management-Holding umstrukturiert. Nach dem Erwerb der Mehrheit an der Hoesch AG in Dortmund wird diese auf die seit März 1992 unter diesem Namen firmierende Fried. Krupp AG verschmolzen. Die neue Gesellschaft Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp wird im Dezember in die Handelsregister Essen und Dortmund eingetragen. Die Flachstahlbereiche der Krupp Stahl AG und der Thyssen Stahl AG werden 1997 in die Thyssen Krupp Stahl AG zusammengeführt. Im August 1997 nehmen Krupp und Thyssen Gespräche über weitergehende Kooperationen auf. Die ermittelten strategischen Chancen und die operativen Synergiepotenziale eines Gesamtzusammenschlusses sind außerordentlich groß. Dieser wird am 17. März 1999 mit der Eintragung der Thyssen Krupp AG in das Handelsregister vollzogen.

Schwerpunkte

Die Geschäftsaktivitäten der thyssenkrupp AG sind in sechs Segmente gebündelt: Materials Services, Industrial Components, Automotive Technology, Steel Europe, Marine Systems und Multi Tracks. Mit umfassendem Technologie-Know-how entwickeln die Geschäfte wirtschaftliche und ressourcenschonende Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft. Etwa 3.600 Mitarbeitende sind weltweit an 78 Standorten in Forschung- und Entwicklung tätig und beschäftigen sich vor allem mit Klimaschutz und Energiewende, digitaler Transformation in der Industrie sowie mit der Mobilität der Zukunft. Das Patentportfolio der thyssenkrupp-Gruppe umfasst derzeit etwa 18.100 Patente und Gebrauchsmuster.

Das Unternehmen hat in den vergangenen 200 Jahren viele Entwicklungen gemacht. Aktuell befindet thyssenkrupp sich inmitten eines im Mai 2019 beschlossenen Transformationsprozesses. Der Prozess hat das Ziel, thyssenkrupp zu einer leistungsstarken und nachhaltigen Unternehmensgruppe mit einem schlanken Führungsmodell und einem klar strukturierten Portfolio umzubauen. Die Transformation folgt einem klaren Konzept: Das Portfolio wird je nach Entwicklungspotenzial der einzelnen Geschäfte schrittweise angepasst (Focus). Damit wird thyssenkrupp als Unternehmen in einem ersten Schritt kleiner, aber auch wettbewerbsfähiger. Parallel dazu soll die Profitabilität aller Geschäfte kontinuierlich gesteigert werden (Improve), um auf dieser neuen Effizienzbasis wieder profitabel zu wachsen (Scale). Dabei will das Unternehmen nicht nur einen signifikanten Beitrag zur CO2-Reduktion leisten und seine Aktivitäten systematisch an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten, sondern auch mit nachhaltigen Produkten und Technologien an den sich bietenden Wachstumschancen in den Bereichen erneuerbaren Energien, Wasserstoff oder Elektromobilität teilhaben.

 

 

Verbindung zur Stiftung

Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung nahm 1968 ihre Tätigkeit auf. Stifter ist der letzte persönliche Alleininhaber der Firma Fried. Krupp, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, dessen Vermögen auf die von ihm errichtete Stiftung überging. Die Krupp-Stiftung ist heute mit 20,93 Prozent an der thyssenkrupp AG beteiligt. Als größte Aktionärin des Unternehmens verwendet die Stiftung die ihr zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Zwecke und fördert Projekte in den in der Satzung festgelegten Bereichen Wissenschaft, Kunst und Kultur, Bildung, Gesundheit und Sport.